Parodie auf die Heiligungsbewegung
Das Szenario wird folgendermaßen beschrieben. Zehn Brautjungfern begleiten die Braut. Vermutlich ist dies eine idealisierte Zahl, denn bei jüdischen Hochzeiten war die Anzahl der Brautjungfern im Allgemeinen weitaus höher. Brautjungfern waren die besten Freunde von Braut und Bräutigam. Alle zehn mussten bereit sein für das Kommen des Bräutigams. Mit ihren Lampen sollten sie ihn empfangen. Lampen sind ein Bild für die Gemeinde (vgl. Offenbarung). Die idealisierte Zahl "zehn" steht für Vollkommenheit. Es geht also um die Darstellung einer vollkommenden Gemeinde. Es war unvorstellbar, dass eine der zehn Jungfrauen nicht bereit sein würde beim Kommen des Bräutigams. Keine Einzige würde seine Ankunft missen wollen. Doch das Unmögliche titt ein! Fünf waren nicht bereit!" Jesus, du machst dich über uns lustig! Das kann doch nicht sein! So etwas ist noch nie da gewesen, dass eine der Brautjungfern nicht bereit sein würde!
Doch wiederum scherzt Jesus nicht. Es ist ihm todernst - bei seiner Wiederkunft zur Erde wird bei der Endzeitgemeinde eine Ausfallrate von 50% zu verzeichnen sein! Und hierbei denkt er nicht an liberale Gemeinden, die so und so keine Endzeiterwartung mehr vertreten, sondern an Gemeinden, die noch Aspekte wie Heiligung und Heiligkeit betonen. Wie ist dies möglich? Viele haben in unserer Zeit ihre Lieblingssünden sozialisiert! Meistens ist es nur eine Sache, aber die wird konsequent unter den Teppich gekehrt und das nicht nur bei den Gemeindegliedern. 50% der Teilnehmer einer Pastorenkonferenz haben neulich zugegeben, dass sie Probleme mit der Internetbenützung haben!
Was ist zu tun?
"Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird." Als Gemeinde, die der Heiligungsbewegung nahe steht, müssen wir weiterhin betonen: Durchschlagskraft erlangen wir nur durch Heiligkeit. Lehre und Leben nach Gottes Wort ist uns wichtig. Die ist nicht immer leicht. Aber es gelingt durch die Kraft des Gebets und durch sein Wort. In Indien tragen Arbeiter auf dem Reisfeld bisweilen Masken auf ihrem Hinterkopf. Sie wissen, das Tiger sie von hinten anfallen könnten, während sie vornüber gebeugt im Reisfeld arbeiten. Durch die Masken werden sie davon aber abgehalten, denn die Tiger scheuen einen Angriff von Angesicht zu Angesicht. Lasst uns täglich Christ uns anziehen und dem Feind ins Gesicht sehen. Dann wird der von uns fliehen. Jesus ist Sieger!
Autor: Dr. Paul Schmidgall